Chirotherapie als Disziplin der Manuellen Medizin
Erste Hinweise auf manualmedizinische Behandlungen lassen sich bereits im Altertum finden. So wies bereits Hippokrates (5. Jh. v.Chr.) auf die besondere Rolle der Wirbelsäule als zentrales, reflektorisches Organ hin. Darstellungen manualmedizinischer Techniken reichen zurück bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. In Europa begann die Chirotherapie, wie wir sie heute kennen, mit einer Veröffentlichung des Schweizers Otto Naegeli im Jahre 1884. In Deutschland wiederum enstanden nach 1945 zwei chirotherapeutische Schulen: Zum einen die MWE in Isny unter der Leitung von Dr. Karl Sell, zum anderen die FAC in Boppard von Gutmann und Frisch. Weitere Schulen, z.B. in Österreich und der Schweiz entstanden. Bei allen Unterschieden haben zumindest die deutschen Schulen etwas gemeinsam: Als auslösendes Ereignis der zu behandelnden Beschwerden wird die Blockierung betrachtet. Es handelt sich dabei um eine Beweglichkeitsstörung zwischen z.B. zwei benachbarten Wirbelkörpern. Dadurch kann die zwischen diesen Wirbeln das Rückenmark verlassende Nervenwurzel irritiert, im schlimmsten Fall auch geschädigt werden. Diese Nervenwurzel sendet nun Signale an das Gehirn, die z.B. als Schmerz, Kribbeln, Taubheitsgefühl, Kraftlosigkeit o.ä. wahrgenommen werden. Diese Beschwerden werden dann beim Arztbesuch angegeben und ermöglichen dem manualmedizinisch tätigen Arzt nach chirotherapeutischer Diagnostik das Auffinden und Beseitigen der Blockierung.
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